Manche Erkrankungszustände wirken wie eine HE, haben aber eine andere Ursache, wie zum Beispiel eine Unterzuckerung bei bestehendem Diabetes, Vergiftungserscheinungen durch Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Epilepsien. Deshalb ist es wichtig, diese Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik mithilfe von verschiedenen Untersuchungsmethoden auszuschließen.

Diagnose der HE

Um herauszufinden, ob Sie unter einer HE leiden, wird Ihr Arzt mit Ihnen verschiedene Tests wie den Zahlenverbindungs-, Liniennachfahr- oder Zahlensymboltest durchführen. Diese Tests dienen zur Messung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten: Gedächtnis, Reaktionszeit, Problemlösung und Koordination. Auch die sogenannte Flimmerfrequenzanalyse kann eventuell eine Rolle bei der Diagnosefindung spielen. Dabei sehen Sie auf ein Dauerlicht, das irgendwann als Flimmern erkennbar wird. Der Zeitpunkt, an dem Sie das Flimmern als solches wahrnehmen, ist für die Diagnose relevant.

Möglicherweise werden auch einige Blutwerte überprüft. Auch können Untersuchungen wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) zum Einsatz kommen.

Behandlung der HE

Neben der Therapie des Auslösers ist das Mittel der Wahl bei der Behandlung der HE Lactulose – ein künstlich hergestellter Zweifachzucker, der abführend wirkt und zudem hilft, giftige Stoffwechselprodukte aus dem Blut zu entfernen.

Mitunter wird auch eine Kombinationstherapie mit dem Breitbandantibiotikum Rifaximin durchgeführt. Versagt Lactulose als Therapie, kommt auch eine alleinige Behandlung mit diesem infrage. Es gibt daneben weitere Antibiotika, die zusammen mit Lactulose eingesetzt werden können. Möglicherweise rät Ihr Arzt zudem zu einer unterstützenden Gabe von Zink. Patienten, die nicht auf Lactulose ansprechen, wird zuweilen über die Vene L-Ornithin-L-Aspartat, kurz LOLA, verabreicht. Darüber hinaus können Aminosäuren Anwendung finden.

Falls alle medikamentösen Therapieversuche fehlschlagen sollten, wird vermutlich auch eine Lebertransplantation in Erwägung gezogen werden.

Nachsorge

An die Akutbehandlung der HE schließt sich in der Regel eine Nachsorge-Behandlung an, da das Risiko für einen Rückfall und das erneute Auftreten einer HE sehr hoch ist: Fast jeder zweite Patient ist davon betroffen. Zudem werden vermutlich Kontrolluntersuchungen vereinbart, die Sie gewissenhaft wahrnehmen sollten.

Älterer Mann mit hepatischer Enzephalopathie wird von einem Arzt behandelt

An die Akutbehandlung der HE schließt sich in der Regel eine Nachsorge-Behandlung an.

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